DM-Normen, Bestzeiten und tolle Stimmung beim 1. hamburg running Läufermeeting

Die Erstauflage des 1. hamburg running Läufermeetings im Hammer Park verlief beinah perfekt. Leider nur beinah – dazu später. Im Rahmen des Hammer Sommerfest ausgetragen sorgte das Meeting für eine besondere Atmosphäre: Spitzensport trifft Nachbarschaft. Die Zuschauer durften dabei, wie bei guten Meetings in anderen Orten mittlerweile üblich, bis auf die vierte Bahn an die Sportler ran: Staunende Kinderaugen auf der einen Seite, von der Anfeuerung motivierte Läufer auf der anderen.

Und so ließen sich direkt im ersten Lauf des Tages die Frauen über 800 Meter von der Stimmung tragen. Durch Tempomacherin Alena Gardyan auf Kurs gebracht ging Kim Lassen vom ausrichtenden Verein als Führende auf die zweite Runde. Dort setzte sich dann noch Kira Mae Lüllau von der LG Nordheide an die Spitze, die in 2:13,30 Minuten erste Siegerin des Tages wurde – in deutlicher persönlicher Bestzeit lief sie zudem die Jugendliche zudem die Norm für die Deutsche U20-Meisterschaft. Hinter ihr: Kim Lassen in 2:15,89 Minuten – Saisonbestzeit und nur hauchdünn an der eigenen Bestmarke von vor einigen Jahren vorbei. Sarah Dohmen (TSV Gäfeling) als Dritte legt in 2:17,78 Minuten ebenfalls eine ausgezeichnete Zeit hin.

Dem wollten die Männer natürlich um nichts nachstehen. Hier war es Sören Gnoss, der auf den ersten Metern das Tempo hoch hielt, ehe sich ein Spitzen Duo aus Andreas Lange (LG Braunschweig) und Tim Hoenig (hamburg running) nach dem Ausstieg des Tempomachers an die Spitze setzte – gefolgt von Miguel Daberkow (TSG Bergedorf). Im Zielsprint setzt sich dann der Heimathlet unter lautstarker Anfeuerung durch. 1:51,33 Minuten lautet die Endzeit für Tim Hoenig – und damit neue persönliche Bestzeit und DM-Norm. Andreas Lange wird in 1:51,72 Minuten Zweiter. Miguel Daberkow unterbietet in 1:53,54 Minuten die Norm für die Deutschen Junioren-Meisterschaften. Hinter ihm kommt Ole Grot in 1:57,27 Minuten und neuer Bestzeit ins Ziel. Knapp dahinter: Jonas Kresse (hamburg running), der sich jedoch nur kurz über seine neue Bestzeit freuen darf, ehe er wegen zu frühem Verlassens der Bahn disqualifiziert wird.

Im zweiten Lauf der Männer über die 800 Meter kommt es dann zum Ausfall der Zeitmessanlage. Lediglich die Siegerzeit von Arthur Dobberstein (LG Wedel Pinneberg) von 2:02,80 Minuten steht zu Buche. Besonders ärgerlich: Viele der Athleten, auch unseres Vereins, liefen in diesem Lauf wohl neue Bestzeiten. Die Zeitmessung ließ sich von den verantwortlichen Verbandsmitarbeitern auch in der Folge nicht wiederherstellen, so dass der abschließende dritte 800-Meter-Lauf sowie die 5000 Meter nur manuell gestoppt werden konnten.

Den Leistungen der Teilnehmer und der Anfeuerung durch die Fans tat das aber keinen Abbruch. Bereits im ersten Zeitlauf über die 5000 Meter hagelt es Bestleistungen, darunter auch durch die hamburg runner Robert Rothe (17:54,7 Minuten) und Christoph Schiesewitz (18:38,2 Minuten). Im zweiten und abschließenden 5000-Meter-Lauf brennt dann noch einmal die Bahn – und das nicht nur wegen der noch immer hohen Temperaturen an diesen Sonnabend. Durch Andreas Grieß und Mathias Jarck auf den ersten 2000 Metern auf Tempo gebracht übernimmt Sebastian Kohlwes (LG Buntentor Roadrunners Bremen) die Führung und rennt weiter seinen Stiefel von 3 Minuten pro Kilometer.

Am Ende wird er dafür belohnt und läuft in 14:59,1 Minuten erstmals unter 15 Minuten. Als Zweiter folgt Erik Schoob von 1. LAV Rostock – seines Zeichen noch Jugendlicher – in 15:14,2 Minuten. Für ihn ist diese Leistung ebenso wie für Million Tekle (hamburg running), der in 15:25 Minuten Dritter wird, eine neue persönliche Bestmarke. Eine „PB“ gelingt auch vielen weiteren Athleten im Feld, darunter Martin Siebenborn und Frank Flacker aus der Trainingsgruppe von hamburg running (Martin startet 2018 noch für die LG Bernkastel). Als schnellste Frau des Tages kommt Svenja Meyer (hamburg running) in 17:03,9 Minuten ins Ziel.

Die Zeit von Svenja liegt damit deutlich unter der für die Deutschen Meisterschaften geforderten Norm von 17:17 Minuten. Auch Erik Schoob unterbietet mit seinen 15:14,2 Minuten klar die für die in seinem Fall Deutschen Jugendmeisterschaften geforderte Qualifikationszeit von 15:45,20 Minuten. In beiden Fällen verlangt der DLV für die Teilnahme aber eine Qualifikationsleistung mit vollautomatischer Zeitmessung. Wir wünschen beiden Athleten, dass der Ausfall der Zeitmessung gestern nicht zu ihren Nachteil gereicht und sie entweder die Norm an anderer Stelle noch einmal laufen können oder der DLV sie per Sonderzulassung starten lässt.

Für den Ausfall der Zeitmessung entschuldigen wir uns als hamburg running mit Nachdruck bei allen Läuferinnen und Läufern, sowie Trainern, die nun ohne Zeit oder nur mit einer manuellen Zeit dastehen. Wir hoffen euch alle spätestens im kommenden Jahr wieder begrüßen zu dürfen.