Hamburg Running blickt auf starke Hallen-Saison zurück

Anna-Sophie Bellerich, Lucca Maria Fischer, Christina Laubenstein. Fotos: KJ Peters

Mit den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften am Wochenende 24./25. Februar in Dortmund und den in deren Rahmen ausgetragenen Langstaffeln der Erwachsenen sowie den Deutschen Masters-Meisterschaften in der Halle endete eine aus Vereinssicht erfolgreiche Hallen-Saison. 

Die Schlusspunkte waren zugleich die Höhepunkte: In der Besetzung Christina Laubenstein, Anna-Sophie Bellerich und Lucca Fischer konnte unser Frauen-Team in 7:02,20 Minuten Platz 7 bei den Deutschen Meisterschaften erzielen und dabei mit fast gleichmäßigen Teilabschnitten die starke Teamleistung unterstreichen. Wie schon unter freiem Himmel im Vorjahr – da mit der dieses Mal als Ersatzläuferin mitgereisten Pauline Rachor als Startläuferin – konnten sich unsere Damen unter Deutschlands Top-8-Teams behaupten und das, obwohl anders als bei der Konkurrenz keine Läuferin mit Einzelnorm zur Besetzung gehört.

Bei den Masters gelang Philipp Sprotte der Gewinn der Silbermedaille über 1.500 Meter in der M35. Auf der für ihn ungewohnt kurzen Strecke lief er in 4:18,98 Minuten ins Ziel. Tags drauf holte er über 800 Meter in 2:08,51 Minuten sogar eine weitere Silbermedaille. Maximilian Eysel war in der M40 über die gleichen Distanzen am Start. Für ihn standen am Ende Platz 5. über 1.500 Meter (4:30,68 Minuten) und Bronze in 2:08,93 Minuten über 800 Meter zu Buche. Elisabeth Breit startete über die Sprintdistanzen der W60. Hier wurde sie über 60 Meter in neuer persönlicher Bestzeit von 9,82 Sekunden Vierte und erreichte den gleichen Platz auch über 200 Meter – in ebenfalls neuer persönlicher Bestzeit von 33,36 Sekunden.

Erfolge bei den Norddeutschen Meisterschaften

Zwei Wochen vor ihrem Staffeleinsatz, also Anfang Februar, konnten unsere Damen bereits bei den Norddeutschen Meisterschaften in Hamburg einzeln überzeugen: Anna-Sophie Bellerich lief über 800 Meter in 2:15,24 Minuten auf Platz Sechs. Dies war ihre schnellste Zeit seit ihrem Wiedereinstieg, schneller als im vergangenen Jahr im Freien. Lucca Fischer lief in 2:20,49 Minuten Hallen-PB und damit auf Rang 11. Beide gewannen ihren Zeitlauf und mussten entsprechend das Rennen zu großen Teilen von vorne bestreiten. Lucca sogar vollständig. Hinter ihr rannte Christina Laubenstein in 2:21,19 Minuten auf Platz 12. Pauline Rachor wurde in 2:26,43 Minuten 15. Emily Haase wurde über 3.000 Meter Elfte in 10:34,17 Minuten.

Sogar Silber über 3.000 Meter gab es für Tobias Middendorf in starker neuer Bestzeit von 8:34,40 Minuten. Damit vermochte er es, seine Bestzeit im Jahresvergleich um eine halbe Minute(!) zu verbessern und zu beweisen, dass das tollkühne Ziel „DM-Norm“ nicht völlig aus der Welt gegriffen war. Gleiches galt für Gerrit Kröger, der mindestens genauso gut auf Kurs war, dann aber nach 2000 Metern überschuldet stürzte und danach nicht richtig ins Rennen zurück fand, sich aber in 8:44,83 Minuten als Neunter durchbiss. Knapp vor ihm landete Max Schröter als Siebter in 8:42,14 Minuten.

Tags zuvor liefen Gerrit und Tobias bereits über 1.500 Meter auf die Plätze 5 und 6 (in Hallen-PB). Juan Fernando Santamarina Krings wurde hier Zehnter.

Damit waren die Männer so nah dran an einen der wenigen (15) Startplätze für die Deutschen Hallenmeisterschaften im Einzel wie noch nie und bestätigten ihre guten Leistungen aus dem Cross, wo Gerrit im November sogar Zehnter der Deutschen Meisterschaften wurde. Trainer Andreas Grieß ist sich sicher: “Geringere Ziele als die DM-Normen brauchen Tobi und Gerrit nicht mehr ausgeben, auch wenn dafür stets alles passen muss!”

Landesmeisterschaften mit Krankheits-Ausfällen

Dass bei weitem nicht immer alles passt, zeigten Anfang Januar die Landesmeisterschaften unter dem Hallendach. Die Rückschläge ereigneten sich überwiegend bereits in den letzten Tagen vor den Wettkämpfen mit insgesamt 5(!) kurzfristigen Erkrankungen. Für die meisten verlief die Krankheit kurz oder mild, sodass einige sogar bereits wieder am Start waren, aber entsprechend geschwächt. Besonders deutlich wurde das über 3000 Meter der Männer, wo Tobias Middendorf dennoch lange die Führungsarbeit machte und in 8:44,58 Minuten sogar deutlich eine neue persönliche Bestzeit aufstellte. Sowohl diese Zeit als auch der gute vierte Platz, sollten wie mit Blick auf die Norddeutschen Meisterschaften bereits beschrieben aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein. Dies galt auch für den knapp hinter ihm als Fünften ins Ziel gekommenen Gerrit Kröger. 

Über die 800 Meter musste die Hälfte der Damen und Männer passen. Bei den Frauen konnte Anna Bellerich in 2:19,16 Minuten aber Bronze gewinnen. Lucca Fischer wurde in 2:23,64 Minuten Fünfte. Am Vortrag konnte Lucca über 1.500 Meter bereits in 4:58,32 Minuten Bronze gewinnen. Gleiches gelang bei den Männern Jan-Philipp Meurer in 4:14,27 Minuten. Er wurde über 800 Meter zudem Siebter. Juan Krings lief über 1500 Meter auf Rang sechs. Unser U18-Läufer Max Meerkötter erreichte über 1500 Meter 4:53,56 Minuten Platz neun. Emotionales Highlight war zudem unsere 4×200-Meter-Staffel der Frauen mit Anna Bellerich, Pauline Rachit, Heidi Grieß und Christiana Laubenstein, die gegen die Sprinter gut aussah und Platz 5 erlaufen konnte.

Freiluft-Saison im Blick

Die Hallen-Saison geht nahtlos in die Straßen-Saison über, wo ebenfalls am ersten März-Wochenende bereits die Deutschen Meisterschaften über 10 Kilometer anstanden – mit zahlreichen Bestleistungen unserer Athleten. Für die Straßenläufer ist dies der Auftakt, der in vielen Fällen mit einem Frühjahrs-Marathon oder -Halbmarathon seinen Höhepunkt finden wird. Die Bahn-Läufer bereiten sich derweil auf die Saison vor, die vermutlich im Mai starten wird. Angedachte Höhepunkte sind hier, neben einigen höherklassigen Meetings die Teilnahmen der Männer und Frauen an den Deutschen Meisterschaften in den Mittelstrecken-Staffeln sowie Quali-Versuche für die Einzel-Disziplinen. Zur weiteren Vorbereitung geht es in den einzelnen Trainingsgruppen im März zunächst ins Trainingslager.