DAS eine Rennen – Jan Fitschen hält exklusiven Vortrag für hamburg running

Jan Fitschen gewinnt das 10.000-Meter-Rennen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 in Göteborg.
Jan Fitschen jubelt über seinen Sieg bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006. (Foto: Theo Kiefner)

Wohl jeder Läufer träumt von dem einen Rennen, bei dem einfach alles gelingt. Egal, ob die 2-Minuten-Marke über 800 Meter, das erste Marathon-Finish, der Sieg gegen den Lieblingskonkurrenten – oder eben ein Titel bei internationalen Meisterschaften. Für Jan Fitschen erfüllte sich Letzteres 2006 bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Göteborg. Ohne jegliche ernsthafte Erwartungen an eine Medaille startet er am 8. August über 10.000 Meter – und siegt mit einer epischen Schlussrunde. Für Jan Fitschen, damals bereits zigfacher Deutscher Meister, ist es der größte Erfolg seiner Karriere. Eine Riesenüberraschung.

Exklusiv für die Mitglieder von hamburg running und die Läuferinnen und Läufer des Hamburger-Landeskaders ließ Jan Fitschen am 23. November im Rahmen eines digitalen Vortrags seinen EM-Titel noch einmal Revue passieren. Mehr als 50 Teilnehmer hörten zwei Stunden und 15 Minuten lang gebannt zu, wie Jan über den Anfang seiner Karriere und die seinem Titel vorausgehende Vorbereitung berichtete. Dabei ging er auf interessante Details aus seinem Trainingstagebuch ein, gab spannende Einblicke in die eigene Psyche und erzählte gewohnt humorvoll Anekdote um Anekdote.

Jan Fitschen während des Zoom-Vortrages für hamburg running
Jan Fitschen während des exklusiven Zoom-Vortrages für hamburg running. (Foto: Annkathrin Schön)

Das Highlight des Vortrages war aber ganz sicher, dass er das Video seines 10.000-Meter-Laufs (wir haben unten nochmal verlinkt) quasi Co-kommentierte und Runde um Runde berichtete, wie das Rennen aus seiner Sicht lief und warum es überhaupt möglich war, dass er gewinnen konnte. Dabei erzählte er, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen: von „Top-10 wäre schon super“ zu Beginn des Rennens über „Platz 4 wäre jetzt echt scheiße“ in der vorletzten Runde bis „wo bleibt ihr Luschen denn“ auf den letzten 100 Metern.

„Jan ist nicht das größte Talent, aber der fleißigste Athlet“, sagte Tono Kirschbaum, sein damaliger Trainer beim TV Wattenscheid 01, über seinen Schützling. Dabei sei es aber nicht darum gegangen, möglichst viele Kilometer zu laufen. „Ich hatte eigentlich immer nur Bock schnell zu laufen. Auf Stabi- und Alternativtraining, Regeneration und den ganzen anderen Kram hatte ich keine Lust, hab das aber damals trotzdem voll durchgezogen, weil ich wusste, was es mir bringt“, so Jan.

Zum Abschluss des Zoom-Vortrages beantwortete er noch ganz konkret Fragen der Teilnehmer und gab Tipps, wie er sich selbst während der jetzigen Corona-Pandemie motiviert. Ohne gemeinsames Vereinstraining und anstehend Wettkämpfe rät er zu Zwischenzielen. „Ich würde einfach meinen eigenen Silvesterlauf machen und an dem Tag meine Form testen.“ Ein guter Tipp, den viele seiner Zuhörer sicherlich beherzigen werden.

Für hamburg running war der Vortrag von Jan der Auftakt einer kleinen Serie, mit der den Mitgliedern auch im Lockdown Inspiration und Motivation zukommen soll. Im Dezember gibt es für die Mitglieder unter anderem Expertinnen-Input zu den Themen Ernährung und zyklusgesteuertem Training.

Hier könnt ihr euch Jan Fitschens 10.000-Meter-Lauf bei den Europameisterschaften 2006 in Göteborg anschauen:

Zur Webseite von Jan Fitschen: https://janfitschen.de/